Wir sagen NEIN zu Gewalt, sexuellem Missbrauch, Drogen, Alkoholismus, Diskriminierung und Mobbing!
Warum beschäftigen wir uns mit diesen Themen?
Wir möchten als Verein zeigen, dass bei uns nicht weggeschaut oder nur klug „dahergeredet“ wird. Wir wollen aktiv Prävention betreiben, uns mit diesen in der öffentlichen Diskussion oft vernachlässigten Themen auseinandersetzen und unsere Funktionäre, Übungsleiter und Mitglieder dafür sensibilisieren, um ein Klima zu schaffen, in dem Betroffene sich mitteilen können, potentielle Täter abgeschreckt und so die Mitglieder (v.a. natürlich Kinder) geschützt werden.
Leider ist es immer noch so, dass diese unangenehmen Themen in der Gesellschaft gerne verdrängt und tabuisiert werden. Immer noch wird zu oft weggeschaut und man hört Sätze wie „So etwas passiert bei uns nicht“ oder „Das ist nicht mein Problem“.
Zwar ist man erschüttert und bestürzt, wenn ein entsprechender Fall öffentlich bekannt wird; oft wird auch große Anteilnahme gezeigt. Aber warum erst, wenn es zu spät ist? Warum erst warten, bis aus einem Menschen wie du und ich ein Opfer wird? Oft geschieht dies aus falscher Scham, Angst in etwas hineingezogen zu werden oder aber auch aus mangelndem Wissen über diese Themen.
Wir möchten zeigen, dass wir uns als Verein unserer sozialen und gesellschaftlichen Rolle und Aufgabe bewusst sind, und wollen durch Aufklärung und Sensibilisierung zur Enttabuisierung dieser Themen beitragen und dadurch auch mithelfen, dass entsprechende Vorfälle verhindert oder zumindest früh erkannt werden, um dagegen vorgehen zu können.
Die Rolle des Sportvereins
Gemeinschaft, Solidarität und Integrität – das erwarten die Menschen von einem Sportverein und das werden sie in den allermeisten Fällen auch finden. Es wäre jedoch fatal zu glauben, dass ein Sportverein per se frei von den oben genannten Problemen und damit eine „Insel der Glückseligkeit“ ist. Er ist immer auch ein Spiegel der Gesellschaft. Und menschliche Verfehlungen sind nun einmal auch Teil der Gesellschaft, aus der der Sportverein seine Mitglieder, Übungsleiter usw. generiert.
Vielleicht fällt einem beim Gedanken an Vorfälle dieser Art nicht unbedingt der Sportverein als typisches Szenario ein, doch wer deswegen davon ausgeht, dass ein Verein grundsätzlich über den Dingen schwebt, verschließt die Augen vor der Realität. Dabei geht es nicht nur darum, dass solche
Vorfälle innerhalb eines Vereins passieren können, sondern auch dass sie durch ein in einem anderen Lebensbereich betroffenes Mitglied quasi indirekt in den Verein hineingetragen werden können.
Mit der Einrichtung Sportverein verbindet man nach wie vor Schlagworte wie „Gemeinschaft“, „Zusammensein“, „Geselligkeit“, „Mannschaft“, „Zusammengehörigkeitsgefühl“ usw. All diese Begriffe haben eine große Gemeinsamkeit, eine Grundlage sozusagen: den persönlichen Kontakt. Physische und emotionale Nähe und Bindung sind grundlegende Bestandteile des Sports und damit auch des Sportvereins und sollen hier auch gar nicht grundsätzlich zur Disposition gestellt werden. Aber diese Grundelemente des Sports bergen eben auch Risiken und Gefahren. Wo sich Menschen nahe sind, können auch schnell Konflikte entstehen. Abgesehen von einer vorsätzlichen Übertretung gewisser Regeln besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass durch eine Unachtsamkeit oder auch durch ein Missverständnis eine Handlung oder Aussage als Regelbruch vom Betroffenen wahrgenommen wird.
Den Verantwortlichen eines Sportvereins wird hier neben ihrer sportlichen auch ein hohes Maß an sozialer und gesellschaftlicher Kompetenz abverlangt. Nur durch entsprechend vorhandene Kompetenz seiner Verantwortlichen kann der Sportverein ein ausreichendes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit für seine Mitglieder (speziell natürlich Kinder) bieten und so auch nach außen hin das darstellen, was er sein soll: eine verantwortungsvolle Gemeinschaft mit Spaß am gemeinsamen Hobby – dem Sport.
Wie soll die gewünschte Prävention erreicht werden?
Als erste – weil wichtigste – Grundlage einer entsprechenden Prävention soll hier der Bereich der Aufklärung und Sensibilisierung hinsichtlich der aufgeworfenen Themen genannt sein. Dies soll konkret erreicht werden durch:
- Bekanntgabe dieses Leitfadens in den vereinsinternen Medien
- Aushändigung des Leitfadens an alle Verantwortlichen im Verein (Trainer, Übungsleiter, Abteilungsleiter usw.)
- Organisation von Infoveranstaltungen und –material
Des Weiteren soll jeder Verantwortliche die anhängende Erklärung unterzeichnen, in der er sich verpflichtet, entsprechende Vorfälle nicht zu dulden oder gar zu fördern und natürlich erst recht nicht selbst zu verursachen.
Diese Maßnahmen sollen zuerst einmal überhaupt ein gewisses Problembewusstsein schaffen; in einem weiteren Schritt soll aber v.a. den Verantwortlichen im Verein auch deutlich werden, dass ihnen – in erster Linie gegenüber Kindern und Jugendlichen – auch eine gewisse Aufsichts- und Verhaltenspflicht obliegt (sogenannte Garantenstellung), deren Missachtung u.U. sogar strafrechtlich verfolgt werden kann.
Richtlinien für unseren Verein
Im Sport gehören physischer Kontakt und emotionale Nähe dazu, sind Teil des gemeinschaftlichen Erlebnisses und damit auch aus einem Sportverein nicht wegzudenken. Kontakt mit anderen sportbegeisterten Menschen ist gewollt und ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens.
Um diese positive Nähe und Gemeinschaft unbeschwert erfahren zu können, ist es ganz wichtig, Vertrauen zu Mitspielern und den verantwortlichen Übungsleitern und sonstigen Funktionsträgern haben zu können. Auch für Eltern ist es natürlich unabdingbar ihre Kinder gut aufgehoben zu wissen. Ist dieses Vertrauensverhältnis intakt, können dadurch auch sich eventuell anbahnende Probleme bereits im Vorfeld geklärt und solche, die von außen mit in den Verein gebracht werden, frühzeitig erkannt werden.
Es ist Aufgabe der Vereinsoffiziellen (vom Vorsitzenden bis hin zum Co-Trainer) ein derartiges Klima des Vertrauens zu schaffen und selbst natürlich als Vorbild (v.a. für die Kinder und Jugendlichen) zu handeln.
Deshalb sagen wir ganz deutlich:
- Wir dulden keine Gewalt und keinen Missbrauch innerhalb unseres Vereins; weder physischer noch psychischer Art. Es gilt die Rechte auf körperliche und geistige Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung zu achten und zu schützen, insbesondere hinsichtlich der Kinder und Jugendlichen im Verein. Darüber hinaus haben wir auch die moralische Verpflichtung nicht wegzusehen, wenn wir auf derartige Fälle aufmerksam werden und zwar egal, ob sich das eigentliche Geschehen im Sportverein oder außerhalb abgespielt hat. Aber Achtung: In solchen Fällen nie selbst ermitteln, sondern sich an entsprechende Fachstellen wenden (meist auch anonym möglich)!
- Keine Macht den Drogen! Drogen sind in unserem Verein – einmal ganz abgesehen von ihrer Illegalität – absolut tabu und haben im sauberen Sport sowieso nichts verloren. Hier sind auch immer wieder Funktionäre und Verantwortliche gefragt: Erstens selbst einen drogenfreien Lebenswandel zu pflegen, zweitens auch entsprechend – gerade auf Kinder und Jugendliche – einzuwirken.
Dieser Vorbildfunktion sollten sich gerade die Trainer und Übungsleiter im Kinder- und Jugendbereich auch hinsichtlich des Rauchens bewusst sein. Zumindest sich die Zigarette am Spielfeldrand zu verkneifen, sollte selbstverständlich sein. Übrigens: Auf den von uns genutzten städtischen Anlagen herrscht grundsätzlich Rauchverbot, dessen Einhaltung während der Nutzungszeit unserem Verein – und damit in der Regel dem jeweiligen Übungsleiter/Trainer – obliegt. In den allermeisten Fällen werden Eltern und sonstige Zuschauer auf einen freundlichen Hinweis hin für diese Regelung Verständnis haben. - Ein Sportverein ist nicht der richtige Ort zur Befriedigung einer Alkoholsucht. Dabei geht es nicht darum, den Sportverein als Bereich der Abstinenz zu propagieren. Gegen den Genuss von Alkohol in vernünftigem Maße im Rahmen des geselligen Beisammenseins ist nichts einzuwenden, sofern die Vorschriften des Jugendschutzgesetzes eingehalten werden. Nicht toleriert werden kann jedoch die Ausübung von Aufgaben und Funktionen im Verein unter Alkoholeinfluss oder gar die Abgabe von Alkohol an Kinder. Gerade gegenüber Kindern sollte man sich auch bei Mannschaftsfeiern und Vereinsfesten immer seiner Vorbildfunktion bewusst sein.
- In unserem Verein wird keine wie auch immer motivierte Form der Diskriminierung geduldet. Wir sind als Verein mit christlichen Wurzeln offen für Menschen aller Religionen und Glaubensgemeinschaften, sofern sie nicht gegen herrschende Moral oder geltendes Recht verstoßen. Wir sprechen uns gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit aus und dulden derartiges auch nicht innerhalb unserer DJK. Wir sind offen für sportbegeisterte Menschen jedweder Nationalität.
- Unser Verein soll eine große Gemeinschaft sportbegeisterter Menschen sein. Die Ausgrenzung einzelner Personen widerspricht dem Vereinsgedanken. In einem Verein unserer Größe kann man sicherlich nicht mit allen anderen Mitgliedern befreundet sein. Dies ist auch gar nicht erforderlich. Aber respektvolles Verhalten gegenüber den eigenen als auch den Mitgliedern anderer Vereine sollte selbstverständlich sein.
In einem Verein sind alle Mitglieder zu entsprechendem Verhalten angehalten und natürlich ist in erster Linie jeder Mensch für sich selbst verantwortlich. Eine gewisse Verantwortung zur Einhaltung dieser Verhaltensregeln innerhalb ihres Tätigkeitsbereichs liegt jedoch bei den jeweiligen Vereinsverantwortlichen. Die in unserem Verein in solchen Positionen tätigen Personen sind sich dieser Verantwortung bewusst und versuchen nach bestem Wissen und Gewissen danach zu handeln.