Karatedo, der Weg der leeren Hand.
Karate ist eine, aus Okinawa (Japan) stammende, Kampfkunst, deren Techniken auf den Einsatz von bloßen Händen und Füssen spezialisiert sind.
Man sagt, wer Karate beherrscht, kann sich nicht nur selbst gegen jeden Feind verteidigen, sondern besitzt atemberaubende Fähigkeiten, wie das Zertrümmern von Holzbrettern mit nur einem Schlag.
Doch Karate ist viel mehr als das. Karate ist vielmehr eine Lebenseinstellung, ein Weg den man beschreitet und dessen Ende man nie erreicht.
"Wahres Karate-do ist dies: Dass man im täglichen Leben Geist und Körper trainiert und im Sinne von Demut weiterentwickelt; und sich in kritischen Zeiten völlig der Gerechtigkeit widmet."
von Gichin Funakoshi, dem "Vater" des Shotokan Karate
* Es ist anzumerken, dass dies eine Übersetzung des Originals ist und somit Fehler nicht ausgeschlossen sind.
Das "Kara" ('leer') in Karate bedeutet nicht nur, dass gänzlich ohne Waffen gekämpft wird, sondern auch, dass in dieser Kampfkunst der Geist geleert wird. Denn wer Karate erlernt, muss sich von Egoismus und bösen Gedanken reinigen, um zu verstehen was man lernt.
Diese Kunst zu erlernen heißt sowohl den Körper zu trainieren, als auch seinen Geist zu entwickeln, um bescheiden und höflich zu werden, aber auch entschieden für Gerechtigkeit einzustehen, sieht man sich auch tausend Widersachern gegenüber.
Denn Körper und Geist sind eins.
Karate als Sport
Es liegt in der Natur des Karate den gesamten Körper zu trainieren.
Nahezu alle Techniken erfordern Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit von Kopf bis Fuss.
Dementsprechend ist das Training ganzheitlich ausgelegt, es gibt keinen Grund sich nur auf einzelne Aspekte zu konzentrieren. Mit der Zeit werden so die Techniken und Kata immer schneller und kraftvoller.
Auch körperlich schwache Menschen können so eine enorme Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit erlangen, ohne sich dabei mit schweren Gewichten, oder stundenlangem Joggen quälen zu müssen. Nichtsdestotrotz verlangt das Training einen hohen Durchhaltewillen und auch den Willen bis an seine Grenzen und darüber hinaus zu gehen.
Es ist bekannt, dass Menschen, die Karate betreiben, bis ins hohe Alter fit und gesund bleiben, aber auch junge Menschen sehr davon profitieren.
Karate zur Selbstverteidigung
Auch wenn die Kampfkunst einen lehrt demütig zu sein und Kämpfe zu vermeiden, muss festgehalten werden, dass Karate eine hochgradig effektive Maßnahme zur Selbstverteidigung darstellt.
Egal, ob jung, alt, klein, oder groß, ob Frau, oder Mann, die erlernten Techniken und die physische Entwicklung erlauben es einem, sich auch gegen scheinbar mächtigere Kontrahenten zu erwehren.
Es sollte jedoch angemerkt sein, dass für jemanden, der diese Kampfkunst ein Stück weit beherrscht, eine solche Auseinandersetzung gar nicht mehr nötig sein wird.
Karate als mentales Training
Wie schon beschrieben, wird jemand, der sich dazu entschließt diesen Weg zu gehen, durch die Kampfkunst Bescheidenheit, Demut und auch Mut und Selbstbeherrschung entwickeln. Man lernt eine völlig neue Form von Selbstbewusstsein und was es heißt nach Perfektion zu streben, aber auch geduldig mit sich selbst zu sein. Denn alle diese positiven Effekte, die mentalen, wie die physischen, erfährt man nicht von heute auf morgen.
Während sich schon nach einigen Monaten erste Effekte zeigen, dauert es doch Jahrzehnte bis man diese Kunst "beherrscht". Und dennoch wird man niemals ein Ende finden sich selbst weiter zu entwickeln.